Chemisches Peeling zum Behandeln und Entfernen von Aknenarben

Chemisches Peeling hat sich bei Pigmentflecken und Falten ebenso bewährt wie gegen aktive Akneformen und atrophe Aknenarben.

Funktionsweise

Neben mechanischem Peeling für zu Hause, wo unter anderem spezielle Peelinghandschuhe für glattere und ebenmäßigere Haut sorgen (durchblutungsfördernd, bessere Aufnahme von Pflegeprodukten, Entfernen von Hautschüppchen), gibt es das chemische Peeling.

Dabei zerstören verschiedenartige Säurelösungen kontrolliert die oberen Hautzellen in unterschiedlicher Tiefe. Die Haut schält und erneuert sich.

Verschiedene Wirkungsgrade erklären sich im Wesentlichen durch die Art der Substanz sowie ihre Konzentration, Einwirkdauer (einige Minuten) und ihren pH-Wert. Hauttyp und Hautregion entscheiden über die jeweilige Strategie und Intensität des Peelings.

Kontraindikation

Gegenanzeigen für ein Aknenarben Peeling sind:

Je nach Ausmaß des Peelings führt der Dermatologe oder die Fachkraft im Kosmetikstudio den Eingriff durch.

Sehr oberflächliches und oberflächliches Peeling

Sehr oberflächliches Peeling betrifft lediglich das Stratum corneum, die äußere Hornschicht der Haut.
Oberflächliches Peeling dringt tiefer, etwa 0,06 Millimeter, ein und bezieht sich auf die oberste Schicht, die gesamte Epidermis.

Das Stratum corneum schuppt sich ab, die Zellen regenerieren sich schneller und umfangreicher. Die Haut wird besser mit Feuchtigkeit versorgt und im Corium (Lederhaut) bildet sich neues Kollagen.
Diese Peelingmethode eignet sich für leichtere Aknenarben und wird gemäß individuellem Ergebnis mehrfach wiederholt.

Zum Einsatz kommen vorwiegend Hydroxysäuren, AHA (Alpha-Hydroxysäure, Fruchtsäure) und BHA (Beta-Hydroxysäure), oder besondere Mischungen.

Erfahrungsgemäß empfiehlt sich vor allem bei Fruchtsäuren zur Wirkungssteigerung ein Vorbehandeln mit einer niedrig konzentrierten Version des entsprechenden Stoffes.

Oberflächliches Peeling ist ein sicheres Verfahren - mit Komplikationen ist bei korrektem Anwenden nicht zu rechnen. Sonnenschutz für die Dauer der Behandlung und einige Wochen danach ist ratsam.

Eine komplette Sitzung dauert circa zwanzig Minuten und kostet rund 60 bis 150 €.
Für den Gebrauch zu Hause sind Peelingmittel auf dem Markt, die in niedrigen Konzentrationen primär der Anti-Aging-Pflege dienen. Dazu zählen zum Beispiel die NEOSTRATA Creme 15 AHA plus, das NEOSTRATA Gel Plus 15 AHA, das NEO HYCID 10% Fruchtsäure Gel oder die ZENIAC LP Fort Creme.

Mitteltiefes oder halbtiefes Peeling

Halbtiefes Peeling reicht im Schnitt 0,45 Millimeter in die Haut bis zur obersten Schicht der Lederhaut (Stratum papillare). Es lindert oberflächliche und tiefere Aknenarben.
Eingesetzt wird vor allem TCA (Trichloressigsäure) in einer Konzentration zwischen 35 und 50 Prozent. Versetzt mit blauer Lebensmittelfarbe ist die Substanz als "Blue Peel" bekannt.

Sie wirkt bis zum Auftreten einer weißen Verfärbung der Haut (Raureifbildung, Frosting), die wenige Minuten anhält. Diese Erscheinung zeigt die Gerinnung der Eiweiße an und ist gleichzeitig Signal für das Neutralisieren.
Gefühle von Hitze und Brennen während der Sitzung mildert kühle Luft, die ein Gebläse auf die Haut leitet. Bei Bedarf stehen Schmerzmittel oder ein Dämmerschlaf zur Verfügung.

Vorgesehen sind in der Regel vier Sitzungen alle ein bis zwei Wochen. Eine Vorbereitung zu Hause braucht es oftmals nicht, manche Therapeuten verschreiben spezielle Cremes für die Wochen zuvor.
Nach sechswöchigem striktem UV-Verbot ist bis zu einem halben Jahr für Sonnenschutz zu sorgen und zudem eine feuchtigkeitsspendende Creme zu verwenden.

Ausfallzeiten

Für einige Tage bleibt eine Rötung. Zu direkten Ausfallzeiten kommt es erst nach zwei Tagen, dann beginnt das Schälen der Haut unter Bildung bräunlicher Krusten und Schuppung. Nach rund einer Woche ist dieser Prozess abgeschlossen und glatte, rosa Haut wird sichtbar.
Allerdings lassen sich die Krusten mit Make-up abdecken, da der Vorgang trocken und nicht nässend ist.

Nachteile

Für ein mitteltiefes Peeling (mit mehreren Sitzungen) bewegen sich die Preise schätzungsweise zwischen 500 und 1.000 €.

Tiefes Peeling

Phenolhaltige Verbindungen (z. B. Baker-Gordon-Lösung) dringen mit einer Tiefe von bis zu 0,6 Millimetern in die untere Schicht der Lederhaut vor (Stratum reticulare). Das Verfahren wird bei besonders ausgeprägten, tiefen Aknenarben einmalig angewendet. Da es mit großen Schmerzen verbunden ist, findet das Peeling unter Vollnarkose statt und idealerweise stationär zur Kontrolle der Herzfunktion. Eine anschließende Analgesie für einige Stunden ist vorteilhaft.
Die Hautschichten wachsen zumeist nach zwei Wochen nach. Zusätzlich kann es zu einer Aufhellung kommen.

Kontraindiziert ist die Methode bei Vorerkrankungen von Leber, Herz und Nieren. Obgleich nur in kleinsten Mengen aufgetragen, gelangt Phenol über die Haut in den Kreislauf. Es kann ernste Nebenwirkungen nach sich ziehen und ist sehr kritisch zu sehen:

Da es sich um eine starke Zerstörung der oberen Haut handelt (ähnlich Verbrennung zweiten Grades), bieten viele Ärzte diese Verfahren nicht an. Sie weichen beispielsweise lieber auf Laser-Skin-Resurfacing aus.
Konsequenter Sonnenschutz über Monate ist einzuhalten.

Lokale Nebenwirkungen sind:

Es entstehen Kosten ab etwa 1.000 €.

Substanzen für chemisches Peeling

Konzentration Peelingart Besonderheiten
AHA (Alpha-Hydroxysäure) Glykolsäure bis 50 % sehr oberflächlich wasserlöslich
50 bis 70 % oberflächlich
bis 70 % mitteltief
Milchsäure 10 bis 20 % sehr oberflächlich
Brenztraubensäure mitteltief
Apfelsäure
Weinsäure
Zitronensäure
Mandelsäure
BHA (Beta-Hydroxysäure) Salicylsäure (Vorkommen in Weiderinde) bis 2 % als Homecare-Produkt sehr oberflächlich fettlösend
kein Neutralisieren nötig (selbstlimitierend)
  • Vorsicht bei Niereninsuffizienz
  • vermutlich teratogen
  • seltenes Reye-Syndrom (Hirnschädigung) bei Aspirin möglich (acetylierte Form der Salicylsäure)
20 bis 30 % oberflächlich
Lipo-Hydroxysäure (LHA) aus L’Oréal Labors 5 % sehr oberflächlich hydrophob und lipohil, sehr gut verträglich
10 % oberflächlich
PHA (Poly-Hydroxysäure) Gluconolacton oberflächlich durch große Moleküle oberflächlich
Trichloressigsäure (TCA) 10 % sehr oberflächlich
10 bis 35 % oberflächlich bis mitteltief
35 bis 50 % tief
Baker-Gordon-Lösung (BGP) phenolhaltige Rezepturen
auch in Mischung mit TCA
tief Phenol krebserregend, Herz, Leber und Nieren schädigend, beeinträchtigt ZNS und Blut - entsprechende Vorschädigungen sprechen gegen tiefes Peeling.
Jessner Lösung Mischung aus Resorcin, Salicylsäure und Milchsäure sehr oberflächlich und oberflächlich
Resorcin Phenolvertreter 20 bis 30 % sehr oberflächlich hochkonzentriert giftig, verdünnt antispetisch und dermatologisches Heilmittel
40 bis 50 % oberflächlich
Vitamin A-Säure = Tretinoin 0,01 bis 0,1% sehr oberflächlich
5-Fluorouracil 0,5 bis 5 % oberflächlich auch als Warzentherapeutikum eingesetzt