Fraxeln: Aknenarben mit dem Fraxel-Laser entfernen

Im Jahr 2004 kamen die ersten Fraxel-Lasersysteme auf den Markt. Heute gibt es mehrere verschiedene Modelle:

Der Fraxel re:fine kümmert sich um Pigmentverschiebungen und Gesichtsverjüngung (Rejuventation). Restore- und Repair-Laser decken ein breiteres Spektrum an Indikationen ab, einschließlich Aknenarben.

Der Name Fraxel ist eine Wortschöpfung und verweist auf die fraktionierte Arbeitsmethode. Fraxel® als eingetragenes Warenzeichen findet sich häufig als Sammelbegriff für ähnliche Verfahren. Jedoch nicht jeder, der Fraxel-Therapie anbietet, nutzt den originalen Fraxel-Laser. Häufig ist von Fraktionallasern die Rede, die in Einkauf und Gebrauch kostengünstiger sind.
Die wesentlichen Unterschiede liegen in der höheren Eindringtiefe und einem Rollscanner für eine gleichmäßige Behandlung.

Nur Kliniken und Praxen, die unter www.fraxel.com erfasst sind, verwenden die Originallaser. Die Seite nennt derzeit circa 40 in Deutschland.

Funktionsweise des Fraxel-Systems

Die Funktionsweise des Fraxels basiert auf fraktionierter Fotothermolyse. Die Laserenergie legt durch thermische Schädigung ein Netz aus säulenförmigen Mikrowunden in die Haut (engl. MTZ, Microscopic Treatment Zones), um dort speziell die Bildung von Kollagen anzuregen. Aus dem dazwischenliegenden unberührten Gewebe, das schätzungsweise 4/5 ausmacht, bewegen sich Zellen aktiv in die entstandenen Lücken. Aufgrund dieser kurzen Strecken heilen die Defekte schnell.

Die Wellenlänge des Fraxel-Lasers ist auf Wasser ausgerichtet, nicht auf Melanin (Pigment). Daher ist das System prinzipiell für alle Hauttypen (I-VI) geeignet, ohne dass Pigmentverschiebungen zu befürchten sind.

Da die äußerste Hornschicht der Haut, das Stratum corneum, nahezu wasserfrei ist, strahlt die Laserenergie durch diese Schicht ähnlich einer Glasscheibe. Das unbeschädigte Stratum corneum dient als biologischer Verband. Beim ablativen Repair-Laser bleibt die Hornschicht hingegen nicht erhalten.

Zum originalen Fraxel-Laser gehört ein patentiertes Roboter-Scan-Handstück, das ohne Absetzen über die Haut rollt und eine homogene Energieabgabe computergesteuert garantiert. Das bedeutet höchste Präzision, kein Über- oder Unterbehandeln. Nachbaumodelle besitzen einen Handaufsatz, der stempelartig über die Haut wandert.

Fraxel re:store

Hinter dem Namen Fraxel re:store verbirgt sich ein nicht-ablativer Erbium-Glass-Laser (Glasfaserlaser). Er ist auf dellenförmige, eher oberflächliche (Akne-)Narben spezialisiert. Das Stratum corneum bleibt intakt.

Fraxel Dual-Laser - die Erweiterung

Der nicht-ablative Fraxel Dual-Laser nutzt parallel zwei unterschiedliche Wellenlängen, da er aus dem Erbium-Glass-Laser und dem Thulium-Laser zusammengesetzt ist. Während der kühlere Thulium-Laser die oberflächlichen Pigmentflecke entfernt, dringt der Erbium in darunterliegende Schichten vor, um Narben zu mildern.

Fraxel re:pair CO2-Laser

Bei starker Narbenbildung stoßen Restore- und Dual-Laser an ihre Grenzen. Ergänzend mindert der Fraxel re:pair mit seinem ablativen CO2-Laser tiefe ausgeprägte Aknenarben. Zusätzlich zur Fotothermolyse erfolgt ein fraktioniertes Abtragen der oberen Haut.

Behandlung mit dem Fraxel Restore-Laser

Im Vorfeld

Nach sorgfältiger Wahl des Therapeuten ist ein Vorgespräch erforderlich, um alle Maßnahmen gemäß persönlicher Symptome festzulegen und Details zu besprechen. So bietet sich das Verfahren in erster Linie bei eingesunkenen Narben an. Hypertrophe Formen brauchen oft eine Vorbehandlung. Mittels Vereisung oder Injektion flachen die Aknenarben ab, dann gibt der Fraxel-Laser den letzten Schliff.

Zu beachten sind:

Während der Sitzung

Mit dem Lasereinsatz geht ein Prickeln einher, ein Stechen, wie ein Auszupfen kleiner Härchen, und ein deutliches Hitzegefühl. Das Einreiben mit einer lokalanästhesierenden Creme oder Salbe verschafft Linderung. Nachdem diese rund eine Stunde einwirken konnte, fühlt sich die Haut betäubt an. Bei Behandlung ausgedehnter Areale stehen Schmerztabletten zur Verfügung, die innerhalb von 15 bis 30 Minuten wirken.

Über den Fraxel-Lasermonitor stellt der Arzt Eindringtiefe und Zahl der Defekte pro Quadratzentimeter ein. Eine Laserbrille schützt die Augen. Die Therapie findet im Liegen statt. Während des Laserns leitet eine Düse einen Kaltluftstrom auf die Haut, was gebläseanaloge Töne verursacht. Pfeifende, schleifende Geräusche und akustische Signale begleiten den Laser über die Haut.

Die Dauer der Sitzung ist schwer abzuschätzen und richtet sich nach dem Narbenbild. In der Regel sind 20 bis 40 Minuten einzuplanen, mit Spielraum nach oben und unten.

Nach der Sitzung

Üblich ist das Auftragen eines Konzentrats, das die Zellerneuerung unterstützt, Feuchtigkeit spendet und beruhigt (z. B. Hyaluronsäurepräparate), sowie zur Nachbehandlung eine Pflegecreme für zu Hause.

Schwellungen treten für ein bis zwei Tage auf, Rötungen meist für längstens eine Woche. Make-up sollte zumindest für 24 Stunden entfallen. Duschen und Rasieren sind ohne Vorbehalte möglich.

Mit der Heilung schleust sich abgestorbenes Zellmaterial durch die Epidermis. Dabei zeigen sich braune Pünktchen (Bronzing), die die Haut bräunlich färben und sich in der folgenden Woche abschuppen.

Stärkerer Juckreiz und Pustelbildung sind Gründe für eine Rückfrage beim Therapeuten.

Direkte Sonnenbestrahlung ist für vier Wochen zwingend zu meiden. Da sich auch in den folgenden Monaten neues Kollagen bildet, ist es ratsam, für ein halbes Jahr auf Sonne und Solarium zu verzichten, um Pigmentflecken vorzubeugen. Sonnenschutzmittel (LSF 50) oder Sonnenblocker bieten sich an. Unter diesen Voraussetzungen drohen im Grunde keine Komplikationen und Langzeitschäden.

Ein beginnendes Abflachen der Narben zeigt sich vielfach nach jeder Sitzung. Das Hautbild verbessert sich weiter mit zunehmender Zeit. Nach acht bis zwölf Wochen ist das Optimum erreicht.

Ausfallzeiten

Gewöhnlich läuft der Eingriff im Vorbeigehen, vorzugsweise an Freitagen, ohne kostbare Urlaubstage opfern zu müssen. Die Einschränkungen beziehen sich lediglich auf Schwellung und Rötung. Teilweise lässt sich am folgenden oder noch am selben Tag zum Arbeitsplatz zurückkehren.

Vorteile

Die Fraxel-Methode ist schmerzarm. Nebenwirkungen und Komplikationen reduzieren sich auf ein Minimum. Infektionen oder Narbenbildung sind extrem selten, die Downtime entsprechend niedrig. Mit Wasser als Zielstruktur sind Pigmentstörungen praktisch nicht zu erwarten. Hyperpigmentierungen kommen allenfalls ausnahmsweise bei sehr dunklem Teint vor.

Fazit: "Fraxeln" ist ein beliebter Kompromiss, um bei geringem Risiko und rascher Genesung gute Resultate zu erzielen.

Nachteile

Im Großen und Ganzen sind zwei bis sechs Sitzungen im Intervall von rund zwei Wochen nötig. Jeder Mediziner entscheidet individuell gemäß Schweregrad.

Die Preise sind abzuwägen.

Was ist bei der Fraxel Repair-Behandlung anders?

Bei der intensivsten Behandlungsvariante, dem Fraxel Repair, fallen die Nebenwirkungen deutlicher aus. Mit gleichen Ergebnissen ist nur eine Sitzung nötig, gegebenenfalls eine zweite nach drei bis sechs Monaten.

Kosten

Der Einsatz des originalen Fraxel-Lasers ist teuer. Eine Restore-Sitzung des gesamten Gesichts kostet ungefähr zwischen 400 € und 800 €, die Repair-Sitzung etwa 2.500 € aufwärts. Das obligate Vorgespräch kostet um 50 €.